Die Versammlung des besetzten Prosfigika wurde Anfang 2010 von Genoss*innen und Militanten, die in den besetzten Häusern in der Nachbarschaft des Prosfigika in der Alexandra Avenue lebten, mit der Perspektive gegründet, eine Gemeinschaft des Kampfes zu schaffen – sozusagen eine Kommune im Prozess – mit den Worten von damals. Diese Perspektive entstand in einer Periode der allgemeineren Entwicklung von Kämpfen und Bestrebungen, die nach dem Aufstand vom Dezember 2008 aufblühte. In dieser Periode war ein großer Teil der Jugend und der proletarischen/subproletarischen Basis, aber auch Einzelpersonen oder Kollektive, die in den Vierteln der Metropole und in den Städten der Peripherie agierten, mobilisiert worden.
Im Prosfigika befanden sich damals junge und alte politische Kämpfer*innen, politische Flüchtlinge, Immigrant*innen und Menschen, die obdachlos geworden waren. Das Zusammentreffen einer großen Anzahl von Hausbesetzer*innen, wenn auch mit unterschiedlichen Ausgangspunkten, zusammen mit dem damaligen intensiven Kampfklima und der Anhäufung von Alltagsproblemen in der Nachbarschaft, hatte bereits vor der Gründung von Sy.Ka.Pro (der Versammlung des Prosfigika) in den Jahren 2010-2012 zur Bildung erster informeller kollektiver Formationen geführt.
Sy.Ka.Pro. versuchte, innerhalb der Prosfigika-Nachbarschaft eine politische Kultur einer selbstorganisierten und verantwortlichen Community zu kultivieren. Dies bedeutete, die Praxis des Verkaufs oder der Vermietung von besetzten Wohnungen und Zimmern als lebensfeindlichen Zustand zu erkennen und zu behandeln, der Verkauf von Drogen, die Ausbeutung von Menschen, den Antikommunalismus und das Fehlen von sozialer und persönlicher Verantwortung innerhalb der Kampfgebiete für die oben genannten Themen, wurden als Grundprinzipien des Gemeinschaftslebens aufgestellt. Diese Prinzipien, die nach der Konzeption, die die Sy.Ka.Pro. zu fördern und in die Praxis umzusetzen versuchte, welche im besetzten Prosfigika herrschen sollten, waren jedoch für einen großen Teil von ihnen, sowohl für die politischen Militanten als auch für die nicht-politischen Militanten, keine Selbstverständlichkeit.
Durch die jahrelangen Kämpfe der Versammlung und der Gemeinschaft, sowohl um die Kultur des Zusammenlebens so vieler Diversitäten auf einem gemeinsamen Boden, als auch um die Stärkung der Gemeinschaft, materiell, territorial, und politisch, wäre es nicht unangemessen zu sagen, dass in der Nachbarschaft ein eigentümliches Regime der Kompliz*innenschaft erreicht wurde, das auf gegenseitiger Akzeptanz und dem Bemühen um gegenseitiges Verständnis auf einem horizontalen Boden beruht. Alle, die von Zeit zu Zeit innerhalb der Versammlung und der Prosfigika-Community aktiv waren, haben auf diesen Zustand hingearbeitet.
Ohne zu versuchen, das Viertel zu hegemonisieren und als Ganzes zu repräsentieren, verstand die Sy.Ka.Pro. die politische Bedeutung des kreativen Zusammenlebens und konzentrierte ihre Aktionen auf den Aufbau von Infrastrukturen und generellen Strukturen, aber vor allem darauf, das Viertel und die leeren Häuser mit neuen Hausbesetzer*innen zu füllen und die ernsthaften Probleme technischer und wirtschaftlicher Natur anzugehen, mit denen die Bewohner*innen des Prosfigika konfrontiert waren und sind.
Was die kollektiven Strukturen und die Infrastruktur der gemeinsamen Nutzung in der Gemeinschaft betrifft, so gibt es Versammlungs- und Veranstaltungsräume, Gastfreundschaftsstrukturen (hospitality structures), eine kollektivbetriebene Bäckerei, die Brot für innerhalb und außerhalb der Nachbarschaft produziert, ein Kinderhaus und darin eine Selbstbildungsstruktur für die Kinder in der Nachbarschaft. Die Schaffung und Stärkung der kollektiven Skiping-Struktur (im Namen der Nachbarschaft solidarische Lebensmittelabgaben zu sammeln) in den nahegelegenen Märkten deckt einen Teil der kollektiven Küche und Lebensmittelversorgung der Gemeinschaft ab und bietet gleichzeitig Möglichkeiten zur Verarbeitung. Ein großer Teil der Nachbarschaft hat Zugang zum kollektiven Internet und dem kollektive Café (ein kleiner Kisok) der Nachbarschaft. Es wurde wiederbelebt, um die Geselligkeit und die Reichweite des Prosfigika zu verbessern.
Heute ist die Verwirklichung eines der grundlegenden Gründungsziele der Community und der Versammlung des besetzten Prosfigika erreicht: die Schaffung einer organisch und territorial autonomen, horizontalen und offenen Gemeinschaft.
Über die Befreiung ihres Lebensraumes hinaus, war die Prosfigika- Community organisch mit den Kämpfen der Hausbesetzer*innen, den antifaschistischen und internationalistischen Kämpfen der sozialen Klassen, den Kämpfen für die Befreiung der Frauen und der rebellischen Jugend verbunden. In diesem Zusammenhang hatten wir das Vergnügen und die Ehre, einen Genossen in unserer Gemeinschaft zu beherbergen, den Anarchisten Haukur Hilmarsson, einen internationalistischen Märtyrer von Afrin.
Das Projekt der internationalistischen Solidarität war eine Perspektive, die sich innerhalb der Nachbarschaft eröffnete, teilweise als Antwort auf die Bewegung und die politische Trostlosigkeit. Die Gemeinschaft war organisch mit neuen Genoss*innen und Kämpfen verbunden, sowie mit militanten Bewegungen in anderen Ländern, besonders von anderen politischen Geflüchteten. Heute arbeitet sie nach den gleichen Prinzipien, die auf die Koexistenz zwischen einem selbstorganisierten Basisprojekt mit horizontalen und antihierarchischen Charakteristika und Genoss*innenorganisationen verschiedener ideologischer Bezüge die auf das radikale Spektrum abzielen, nach dem Organisationsmodell der Konföderation.
Eine Bewegung ohne lebendige Basis ist jedoch eine Bewegung im Verfall. Die Sy.Ka.Pro. hatte gemäß ihrem Gründungsstatut, gerade unter solchen Umständen, die Verantwortung, diese Basis am Leben zu erhalten, zumindest in diesem begrenzten Bereich ihres Zustand. Und wie sehr sie auch für Fehler und Unterlassungen verantwortlich gemacht werden kann, folgten wir unserer Verantwortung. „… Auf der Basis dieses Verständnisses haben wir unseren Charakter gegenüber der „Außenwelt“ definiert. Ohne die Illusion zu haben, ‚einzigartig‘ zu sein, betrachteten wir uns als Teil der gesamten radikalen Bewegung… …dass unsere eigene Existenz von ihr abhängt, da wir ein Teil von ihr sind, aber auch, dass ihre eigene Existenz von den einzelnen kollektiven Projekten abhängt, die ihr durch ihr politisches und soziales Handeln, ihre Projekte und Kämpfe Inhalt und Dynamik verleihen.“
DIE PLÄNE ZUR UNTERDRÜCKUNG UND AUSPLÜNDERUNG DES PROSFIGIKA
Damals:
Seit 2002, mit dem Beginn des neuen Zyklus der Planungen für die Repression und Plünderung des besetzten Territoriums des Prosfigika unter dem Vorwand der damaligen Sanierung im Rahmen der Olympischen Spiele 2004, haben die Versuche, das Viertel zu übernehmen, nicht aufgehört. Die wichtigsten Stationen der Operationen in chronologischer Reihenfolge, sind:
2012: Die Pläne von 2004, die Sanierung des Viertels und seine Nutzung für verschiedene Institutionen und Zwecke, sind weiterhin im Prozess. Als Reaktion auf diese Entwicklungen machte Sy.Ka.Pro. eine erste organisatorische und politische Öffnung des Rahmens innerhalb des Viertels und veröffentlichte einen Plan zur Verteidigung der Nachbarschaft. Es ging vorallem um die Stärkung der Nachbarschaft durch organisatorische, politische, materielle und propagandistische Aktionen zu bilden und der Organisation einer Demonstration im Gebiet von Ampelokipi (Stadtviertel ).
2014: die Pläne kommen ein 2. Mal auf den Tisch, diesmal mit der Frage der Übertragung des Prosfigika von der K.E.D.(bisheriger Eigentümer) an den Staatlichen Vermögensfonds. Ein neuer öffentlicher Aufruf zur Solidarität und zur Bildung eines Gremiums, das sich für das Viertel, seine Strukturen, Infrastrukturen und Funktioneneinsetzt und diese stärkt, führt zur Gründung der A.S.A.K.A., einer offenen Verdammlung, die versucht, Solidaritätsgruppen, Kollektive und Einzelpersonen aus der Nachbarschaft miteinzubeziehen und mitzuorganisieren. Diese Versammlung fand ihr Ende 2016 in einem gemeinsam gefassten Beschluss der Vollversammlung des Prosfigika.
2016: Der 3. offensive Schritt kommt 2016 mit einem erneuten Wechsel der Eigentümer*in und die fast gleichzeitige Verlegung des Prozesses gegen die Goldene Morgenröte (Chrysi Avgi) an das Berufungsgericht in Athen, der bis 2020 andauern sollte. (Dieses Gericht ist direkter Nachbar des Prosfigika) Schon von den ersten Tagen an wurden Informationen innerhalb der Nachbarschaft veröffentlicht.
Sie berief eine massiv besuchte Nachbarschaftsversammlung ein, in der sie über die negativen Folgen dieser Gentrifizierung übereinstimmte. Es wurde vereinbart, kollektiv die Bewachung und die politische und technische Verteidigung der besetzten Nachbarschaft vor Faschisten und Repression zu organisieren. „…Die Invasionsoperation fand am Morgen des 31. Oktober statt…“. und „…Das Ergebnis der zweitägigen Konfrontation am 31.10. und 1.11.2016 war, dass die staatliche Repression und die faschistische Bande der Goldenen Morgenröte innerhalb des Prosfigika eine vernichtende Niederlage erlitten hat“.
Die Verteidigung des Prosfigika gegen die Polizei und die faschistische Invasion war eine politische Entscheidung von historischer Bedeutung, die den untrennbaren Zusammenhang zwischen Territorialisierung, Kompliz*innen und Widerstand deutlich machte. Der Einmarsch wurde von Prosfigika-Bewohner*innen, anderen Solidaritätskollektiven und besetzten Häusern sowie von Genoss*innen bekämpft. Es war ein erfolgreicher Versuch, Gemeinschaften und kämpfende Gruppen zu koordinieren, die maximalen Widerstand boten und es der Gemeinschaft ermöglichten, in den sozialen Kämpfen der folgenden Periode weiter zu bestehen.
Heute…
Wir sehen unser Projekt nicht als eine Insel der Freiheit. Wir sind Teil der Klassen-, sozialen- und internationalistischen Kämpfe und sehen in der Selbstverwaltung und Selbstorganisation den einzigen Weg gegen Staat und Kapitalismus. Die Prosfigika Community ist eine praktische Antwort auf die sozialen und ökonomischen Bedingungen, die durch Herrschaft auferlegt werden.
In der Community leben Menschen aus allen unterdrückten Klassen: Kriegsflüchtlinge, politische Flüchtlinge aus der Türkei und Kurdistan, migrantische Frauen, Familien mit Kindern, alte Menschen, kranke Menschen, Obdachlose, LGBTQI*, ehemalige Drogenabhängige, politische Aktivist*innen, Anarchist*innen, Kommunist*innen, Menschen aller Nationalitäten und Religionen, ein kulturelles Mosaik von Menschen von unten.
Wie man an den ständigen Versetzungen und den grandiosen Plänen, die gelegentlich verkündet werden, erkennen kann, ist das Prosfigika zum Spielball staatlicher Behörden und Institutionen geworden und natürlich wollen es alle nur vor dem Verfall retten. Die Realität zeigt jedoch deutlich, dass der Staat der Haupt- und Möchtegern-Korrumpierer des kollektiven Gedächtnisses des Prosfigika ist, sowie der Mittelsmann für alle Arten von Geschäftsleuten, die den Ort als ungebratenes Filet sehen. Indem sie als trojanisches Pferd die Notwendigkeit der Unterbringung der geduldigen Begleiter von Ag. Sava (anliegendes Krankenhaus), die Notwendigkeit eines Flüchtlingsmuseums oder die Notwendigkeit der Unterbringung von gefährdeten Gruppen vorbringen, spielen sie schamlos mit unserer Intelligenz. Die „Christliche Vereinigung“ unter dem „Petrakis-Kloster“, ist der Eigentümer des Grundstücks und der Gebäude von Ag. Sava’s, und ihr unsichtbarer, aber allgemeiner Manager. Sie verfügt über ganze Gebäude in der Umgebung, die sie sehr vernünftig für die Bedürfnisse der Unterbringung der Begleitpatienten von Ag. Sava zur Verfügung stellen könnte, die sie natürlich vermietet oder bis zur Nutzung leer stehen lässt. Was die Notwendigkeit eines Flüchtlingsmuseums betrifft, so ist nicht einmal der Leichtgläubigste von den wahren Absichten überzeugt.
Das Prosfigika ist ein lebendiger Organismus und ein integraler Bestandteil der Bewegung, es ist die Heimat der Flüchtlinge, die die modernen imperialistischen Kriege und faschistischen Regime überlebt haben. Die Gemeinschaft des Prosfigika, mit Teilhabe an zeitgenössischen und sozialen Kämpfen, kann man als “lebendes Museum“ bezeichnen, ohne die Zustimmung der offiziellen Betreiber*innen.
Die kleinasiatischen Vereine (Anm.: Nachfahren der ersten Bewohner*innen des Prosfigika, die mit der Stadt das Museum planen), die selbst Nachfahren von Flüchtlingen sind, sollten sich fragen, wie viele Flüchtlinge derzeit in den Wohnungen leben und ob der Bedarf an Wohnraum größer ist als der des Museums. Und ob ihre Sensibilität gegenüber Flüchtlingen selektiv ist. Geht es ihnen nur um die „Bewahrung der Erinnerung“ an ihre eigenen Flüchtlingsvorfahren oder sind sie an der Solidarität aller Vertriebenen überall interessiert? Und schließlich, was die sozial schwachen Gruppen angeht, sollen sie wissen, dass die Mehrheit der Bewohner*innen heute zu ihnen gehört. Wir sind weder von der Wohltätigkeitspolitik der aktuellen noch der vorherigen Regierung überzeugt. Für eine grobe Dekonstruktion des sozialen Profils der Regeneration genügt es, sich die Abschaffung des Hestia-Programms (housing program for migrants and refugees) und die allgemeine Bewältigung der Flüchtlingsproblematik, die Aufgabe und Nichtnutzung von Studentenwohnheimen und die voraussichtliche vollständige Privatisierung von Gesundheit und Bildung anzusehen. Es ist der Staat, der das Problem der Unterbringung gefährdeter sozialer Gruppen schafft, er wird keine Probleme lösen, indem er das Prosfigika „wiederverwendet“. Lasst uns nicht den Fehler machen: die ‚Sanierung‘ des Prosfigika ist nur eine weitere Essensschlacht mit öffentlichen Geldern auf dem Tisch von Gemeindeleiter*innen, Entwickler*innen, Geschäftsleuten und anderen Interessengruppen. Gleichzeitig zeigt der Staat mit dem Fall um das Prosfigika, dass er zum Regulator des kollektiven Gedächtnisses werden will und dass das Hauptziel von Bürgermeistern und Regierungsbeamt*innen, abgesehen vom Profit, darin besteht, den politischen Mehrwert abzugreifen, den die schreckliche und furchtbare Sanierung des Prosfigika produzieren wird, um die Mainstream- und Trendreflexe der modernen Metropolen zu füttern.
Gentrifizierung….
Die Verblendung, die die Modernisierung in den Zentren der Metropolen verursacht, ist wohlbekannt: futuristische Kunstwerke, Airbnb, überteuerte Geschäfte, Restaurants und Bars, Büros erstklassiger Unternehmen, unnutzbare Parks, „smarte“ Veranstaltungen in den Straßen des Zentrums für Trödler*innen, fette Brieftaschen und Tourist*innen, natürlich unter Umgehung der methodischen Degradierung, die der Beschlagnahme des öffentlichen Raums, der Vertreibung und Unterdrückung der natürlichen Bewohner*innen und der Widerstandsbewegungen vorausgeht. Das Zentrum einer Stadt ohne Bewohner *innen ist den Geschäftsleuten der Besucher*innen/Konsument*innen und Tourist*innen schutzlos ausgeliefert. Ohne die physische Beziehung der Menschen zu den Orten gibt es keine Chance, sie zu verteidigen. Typische Beispiele sind Barcelona und Berlin, wo die Bewohner*innen in die Vororte vertrieben wurden und jegliches Leben innerhalb des Zentrums ausschließlich an die Stunden der Unterhaltung und des Konsums gebunden ist.
Durch die Unterdrückung von Bewegungen und die Verschlechterung des Lebensstandards, nicht nur lokal, sondern auch global, schreitet der extreme Neoliberalismus voran und etabliert sich. Demgegenüber erzeugen die Kämpfe der lokalen Bewegungen gegen die Privatisierung, für den Erhalt des Naturerbes und der öffentlichen Räume als solche, neue Dynamiken und Perspektiven für den Umsturz der Herrschaft.
Die Repression gegen die Besetzungen ist der Angriff des Staates auf die radikale soziale Bewegung. Es ist ein Angriff auf die Häuser des Kampfes, auf befreite Räume, auf die Praxis der Selbstorganisation, auf die Brutstätten der jungen Militanten. Es ist ein langer Krieg, dessen Intensität je nach Dynamik und Einheit der Bewegung variiert.
Angesichts des Frontalangriffs des Staates müssen wir uns mit zentraler Planung organisieren und nicht den Ereignissen folgen. Die beteiligten Parteien müssen sich koordinieren und die Logik der selektiven Solidarität und der Affinitätsgruppen hinter sich lassen, mit dem Ziel unserer politischen und physischen Kontinuität, der Wiederbesetzung der befreiten Räume, der Territorialisierung der Kämpfe, der Einführung neuer Leute in unsere Prozesse, unserer Unterstützung für die Arbeiter*innenkämpfe. Es besteht ein dringender Bedarf an Verbindung und Synthese mit einer gemeinsamen Strategie und starken Solidaritätsbindungen, um die befreiten Räume zu beanspruchen und die Kämpfe mit unserer physischen Präsenz zu stärken.
GEGEN DIE WELT DER GENERALISIERTEN KRISE – BAUEN WIR DIE WELT DES WIDERSTANDS AUF
Die globalen Wirtschaftseliten und die souveränen Staaten benutzen Angst und Tod, um eine extreme Politik der wirtschaftlichen Umstrukturierung und der sozio-politischen Repression durchzusetzen. Die Covid-19-Affäre war eine ideale Bedingung und Gelegenheit. Gleichzeitig wird das verbliebene öffentliche Gesundheitssystem unter der Last der Pandemie platt gemacht, weil es seit Jahren gewaltsam durch den privaten Sektor ersetzt wird. In der Tat ist die Privatisierung des Gesundheitswesens ein Schlüsselfaktor für das Versagen bei der Bewältigung von Covid-19, und die Bürger werden faktisch aufgefordert, „die Schlange aus dem Loch zu ziehen“. Wie von Zauberhand wird die Verantwortung für die öffentliche Gesundheit zu einer individuellen Verantwortung. Die individuelle Verantwortung wird mit einem kollektiven Verantwortungsgefühl identifiziert und so spielt der Staat die Karte der Sicherheit und Ordnung. Die Lösung liegt einmal mehr in der Repression.
Als Gemeinschaft des besetzten Prosfigika haben wir die ganze Zeit versucht, einerseits unsere Gemeinschaft vor den Gefahren, die mit der Verhöhnung verbunden sind, zu schützen, vor allem die Schwächsten unter uns (Alte, Kranke, Kinder) und andererseits das kollektive Leben und den sozialen Kampf vor der auferlegten repressiven Quarantäne und dem Rückzug des kollektiv-sozialen Feldes zu verteidigen.
Das Überleben des Prosfigika vor dem kommenden Angriff als Kampfgemeinschaft wird in seiner Gesamtheit die Pläne für die städtische Erneuerung des Zentrums von Athen und die radikale territorialisierte Bewegung definieren. Wie es auch in einem relativen Ausmaß die Bedingungen der Konfrontation der Welt des Kampfes mit der Repression für die nächste Periode definieren wird. Um dieses Ziel zu erreichen, ist politische Unterstützung für den Kampf um das besetzte Prosfigika als politisch autonome, selbstorganisierte Gemeinschaft unabdingbar und deshalb politischer Druck auf die Regierung und alle anderen Schergen des politischen Verbrechens notwendig.
Gleichzeitig ist es von entscheidender Bedeutung, die Dynamik des Viertels in jeder Hinsicht zu stärken, so dass es bereit ist, das Prosfigika gegen eine repressive Invasion und gegen eine Räumung zu verteidigen.
Der erfolgreiche Schutz der besetzten Prosfigika-Community vor Repression und Plünderung ist die Verantwortung der organisierten Bewegung und der gesamten Welt des Kampfes. In jedem anderen Fall werden die Genoss*innen der Gemeinschaft die Verantwortung übernehmen, sich zu verteidigen, indem sie ihre Positionen halten. Wir haben die Entscheidung getroffen, zu bleiben, zu kämpfen und Widerstand zu leisten für unsere Häuser, für unsere Gemeinschaft, für einen anderen befreiten Ort, und wir werden dies bis zum Ende tun.
Gemeinschaft des besetzten Prosfigika an der Alexandra Avenue
Kontakt: sykapro.squat@riseup.net
https://sykaprosquat.noblogs.org/
https://twitter.com/Prosfygika?s=12
SELBSTORGANISIERUNG-WIDERSTAND-SOLIDARITÄT-WÜRDE
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